Pädagogische Sicherheit schaffen wir nur gemeinsam – Die Vertrauenspersonen als wichtiger Teil unseres Schutzkonzepts

Vertrauenspersonen DASI Berlin: v.l.n.r. Monika Pohl, Steffen Schindler, Laura Ribbeck, Caroline Pfeffer

28.06.2019 | Konzepte können noch so perfekt sein, sie scheitern, wenn es keine Menschen gibt, die sie mit Leben füllen. Bei der DASI Berlin arbeiten wir mit jungen Menschen, Familien und Menschen mit Behinderung, die in ihrer derzeitigen Lebenssituation Unterstützung brauchen. Die Basis unserer Zusammenarbeit liegt im gegenseitigen Vertrauen und in der Transparenz unserer pädagogischen Haltung. Diese flossen gemeinsam mit rechtlichen Vorgaben in unser Konzept zum Schutz unser Adressat*innen vor Grenzüberschreitungen. Es dient unseren pädagogischen Fachkräften in schwierigen Situationen als Orientierung – damit eines nicht aus dem Fokus gerät: Das Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Damit das funktioniert, steht die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Adressat*innen, deren Angehörigen und der pädagogischen Fachkraft im Vordergrund. Der sozialpädagogische Alltag lebt von einem Miteinander in der Lösungsfindung, durch Freiräume gewähren und vom beidseitig Grenzen ziehen. Dazu gehört auch, eine positive Fehlerkultur zu fördern. Denn wir alle können Fehler machen, auch Erwachsene, auch eine pädagogische Fachkraft. Allerdings wollen wir den Kindern nicht nur die Fähigkeit, Fehler einzugestehen, mitgeben. Noch wesentlicher ist es, konstruktiv vorzuleben, wie wir mit Fehlern umgehen und wie wir sie mit unserer Fachlichkeit reflektieren.

Kinder und Jugendliche brauchen ein Gespür dafür, wo ihre Grenzen liegen. Ein Gespür für ihren eigenen Körper, ihre eigenen Bedürfnisse. Wir möchten, dass sie mit uns reden, wenn sich wahrgenommenes Verhalten falsch anfühlt, ob von anderen Kindern, Erwachsenen oder auch von einer pädagogischen Fachkraft. Wir wollen ihnen das Gefühl geben, sie können ihre Ängste und Befürchtungen ansprechen, ohne dass ihre Empfindungen in Frage gestellt oder klein geredet werden. Sie sind es, die über ihre Grenzen entscheiden. Hier setzen unsere Mitarbeitenden an und gestalten den Alltag so, dass es allen in der Gemeinschaft gut geht und Störungen miteinander gelöst werden.

 „Wir versuchen in all unseren Bereichen eine Atmosphäre zu schaffen, wo unsere Adressat*innen das Gefühl haben, sie können sich jederzeit anvertrauen. Unstimmigkeiten sollen primär dort aufgearbeitet werden, wo sie auftreten“, sagt Steffen Schindler, einer der Vertrauenspersonen der DASI Berlin. „Nicht immer sehen sich unsere Adressat*innen aber in der Lage, Sachverhalte direkt anzusprechen. Hier braucht es ein Angebot, das es ihnen ermöglicht, Bedenken frei zu äußern.“ Seit einigen Jahren ist genau das die Aufgabe der Vertrauenspersonen. Sie stehen unseren Klient*innen jederzeit zur Verfügung, wenn sie sich in Situationen ungerecht behandelt fühlen. Die vier Mitarbeitenden der DASI Berlin sind für jeden im Betreuungssetting ansprechbar, bearbeiten Beschwerden gemeinsam mit den Beschwerdeführer*innen und begleiten sie auf dem gesamten Lösungsweg.

„Uns ist es wichtig“, erklärt Steffen Schindler, „dass sie ihre Rechte kennen und wissen, wo sie Hilfe finden, wenn diese verletzt werden. Wir sind an ihrer Seite, um genau herauszufinden, wie die Situation angepasst werden muss, damit sie sich wohl und sicher fühlen.“ Es tut gut, sich jemanden anvertrauen zu können, gehört und ernstgenommen zu werden. Um hier eine auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit zu ermöglichen, besuchen die Vertrauenspersonen regelmäßig unsere Einrichtungen, unternehmen gemeinsame Aktivitäten und sprechen mit den Kindern über ihre Rechte – gerade auch über das Recht auf Beschwerde. So wie die pädagogischen Fachkräfte der DASI Berlin die Hüter des Schutzverfahrens sind, sind die Vertrauenspersonen die Hüter des Beschwerdeverfahrens. Nur gemeinsam schaffen wir es den Schutz vor Grenzüberschreitungen in allen Aspekten unserer pädagogischen Arbeit transparent zu leben und somit Sicherheit zu bieten.

(lg)